Chronik
Aus unserem Festbuch zum Jubiläum 2002.
Von Tanja Winter-Piotrowski.
Es wurde im Jahr 1982 im Vorstand darüber nachgedacht, eine Jugendfeuerwehr zu gründen. Durch den besonderen Einsatz der Feuerwehrkameraden Herbert Appel und dem damaligen Wehrführer Bernhard Ganz wurde dies letztlich in die Tat umgesetzt. Nun war man bemüht, Jugendliche zu finden, die sich gerne in den Dienst der Jugendfeuerwehr Bindsachsen stellen wollten. Fünf Mädchen und vierzehn Jungen waren begeistert von der Aussicht, eine Jungendfeuerwehr zu bilden. Der Traum wurde wahr, die Jugendfeuerwehr Bindsachsen war geboren.
Somit wurden am 14. September 1982 nachfolgende Jugendliche als Gründungsmitglieder begrüßt:
- Appel, Dieter
- Appel, Ute
- Baum, Mattias
- Eschenbrenner, Gabi
- Ganz, Thorsten
- Gerlach, Markus
- Heid, Jürgen
- Kehm, Andreas
- Koske, Erik
- Naumann, Ellen
- Marschall, Susanne
- Mehmel, Stephan
- Mehmel, Thomas
- Piaseki, Erik
- Piotrowski, Fred
- Rudolph, Carmen
- Rüb, Andreas
- Schrimpf, Marko
- Weber, Alexander
Zum 1. Jugendwart wurde Herbert Appel gewählt.
Nun musste die Jugendfeuerwehr eingekleidet werden, und das kostete Geld, das man nicht hatte. Man stellte bei der Gemeinde Kefenrod und bei dem Kreis einen Antrag auf Bezuschussung, der mittels eines Schecks bewilligt wurde. Damit die Jugendlichen komplett eingekleidet werden konnten, organisierte man eine große Tombola am Oktoberfest 1982 zu Gunsten der Jugendfeuerwehr. Hier kamen einige Geldspenden zusammen, so dass nun genügend finanzielle Mittel zur Verfügung standen.
Die Firma INDUTEC, Altenstadt ließ sich anlässlich der Gründung etwas ganz besonderes als Form der Spende einfallen, den „Jugendfeuerwehr-Wimpel“, über den man sich ganz besonders freute und der heute noch in Ehren gehalten wird. Im Frühjahr 1983 begann man wöchentlich mit der technischen Ausbildung der Jugendfeuerwehr, um an Bundeswettbewerben und anderen Wettbewerben teilnehmen zu können.
Um eine gute Ausbildung der Jugendlichen zu ermöglichen, stellte die Gemeinde Kefenrod umfangreiches Lehrmaterial zur Verfügung.
Da die Jugendfeuerwehr Bindsachsen noch keine eigenen Gerätschaften bzw. Hindernisse besaß, fuhr man für bestimmte Übungen nach Hitzkirchen. Um sich unabhängig zu machen, wurden nach kurzer Zeit die benötigten Geräte in Eigenleistungen hergestellt. Diese Geräte existieren heute noch, defekte Teile werden repariert bzw. erneuert. Bei allen Bemühungen unterstützte uns der damalige Ortsjugendwart und heutige Gemeindebrandinspektor Ewald Gerhardt.
Seit 1983 nimmt die Jugendfeuerwehr Bindsachsen anlässlich der jährlichen Stadtmeisterschaften der Gemeinde Kefenrod zusammen mit der Stadt Büdingen an einem dreitägigen Zeltlager teil. Für diesen Anlass wurde 1983 das erste und 1989 das zweite Zelt angeschafft. Beim Roten Kreuz lieh man sich bis 1999 jährlich die benötigten Feldbetten aus. Da sich mit den Jahren der Zustand der Feldbetten nicht verbesserte, entschloss man sich 1999, zehn Disco-Betten für die Jugendfeuerwehr Bindsachsen im Zuge einer gemeinsamen Beschaffung der Jugendfeuerwehren der Gemeinde Kefenrod zu kaufen. Die jährliche Diskussion über die Schlaflager war somit geregelt.
Die Stadtmeisterschaften bestehen aus folgenden Disziplinen:
• FwDV 3 (A-Teil = schulungsmäßiger Löschangriff mit drei Strahlrohren, Wasserentnahmestelle offenes Gewässer oder Unterflurhydrant)
• Schnelligkeitsübung (acht Schläuche auf einer Länge von 120 Meter in Schnelligkeit gradlinig ohne Windungen auszuwerfen und aneinander zu kuppeln)
• 400 Meter Hindernislauf (B-Teil = Staffellauf über einen Parcours, bei dem feuerwehrtechnisches Wissen und Schnelligkeit gefragt ist)
• Fragebogen (hier wird von Allgemeinwissen über Erste Hilfe bis zum Feuerwehrtechnischen alles gefragt).
Natürlich kommt Spiel und Spaß hier nicht zu kurz. Das Zeltlager beginnt mit einem nächtlichen Fackelzug. Die Wettbewerbe werden auf zwei Tage verteilt absolviert, mit einigen Belustigungen wie Betreuerübungen und Abendprogramme, bei denen einige ihren verborgenen Talenten freien Lauf lassen, die bei jedem Zeltlager zu einer großen Gaudi führen!
Die Jugendfeuerwehr Bindsachsen war 1988 erstmalig Ausrichter der Gemeinde- und Stadtmeisterschaften der Gemeinde Kefenrod und Stadt Büdingen, verbunden mit dem dreitägigen Zeltlager. Schon früh wurde mit den Vorbereitungen begonnen, es sollte schließlich ein gelungenes Zeltlager werden. Der Termin stand vor der Tür und 15 Gruppen hatten ihr Kommen zugesichert. Es hätte so schön werden können, wenn uns Petrus nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Denn es regnete Backsteine vom Himmel und hörte nicht mehr auf. Die Zeltstadt glich nach kurzer Zeit einer Unterwasserwelt. Die Wettbewerbe konnten nicht ausgetragen werden, das Zeltlager wurde abgebrochen und aufs nächste Wochenende verschoben. Dieser Termin war für die Veranstaltung sehr ungünstig gewählt, da die Sommerferien begonnen hatten. Somit waren von einst 15 Gruppen nur noch acht Gruppen am Start. Trotz alledem litt die Veranstaltung nicht darunter und konnte noch zu einem guten Abschluss gebracht werden.
Im Jahr 2000 wollte man es zum zweiten Mal wissen, und der Wettergott hatte ein Einsehen, es war tagsüber sonnig, fast zu heiß für die einzelnen Wettbewerbe, nachts allerdings Bodenfrost, da hieß es sich gut zu wärmen – von innen und außen. Es waren insgesamt 14 Gruppen am Start. Von der Gemeinde Kefenrod konnte die Jugendfeuerwehr Bindsachsen als Ausrichter den Sieg erringen, was natürlich ausgiebig gefeiert wurde.
Die höchste Auszeichnung eines Jugendfeuerwehrmitgliedes ist die Leistungsspange. Sie stellt gewissermaßen die „Reifeprüfung“ in der Jugendfeuerwehr dar. Man konnte und kann diese ab einem gewissen Alter (15.-17. Lebensjahr) in Nidda erringen. Es müssen hierbei verschiedene Übungen absolviert werden, wie FwDV 3, Schnelligkeitsübung, Kugelstoßen, 1500 m-Lauf und eine theoretische Prüfung. Der optische Eindruck wird ebenso bewertet wie die technische Ausführung der einzelnen Disziplinen. Seit der erstmaligen Teilnahme 1984 errangen bis 2002 insgesamt 33 Bindsächser Jungen und Mädchen diese hohe Auszeichnung: Rainer Kempf, Jürgen Heid, Dieter Appel, Stefan Bräuning, Thorsten Ganz, Marko Schrimpf, Fred Piotrowski, Thomas Mehmel, Stephan Mehmel (1984); Gabriele Heid, Alexander Weber, Erik Piasecki, Mario Ganz, Mario Mehmel, Jörg Eschenbrenner (1985); Diana Ganz, Bianca Steiber, Markus Ganz, Shane Gibson, Martin Nagelschmidt, Rene Nagelschmidt, Stefan Poppe, Kai Rudolph, Sven Schindler, Torsten Trupp (1991); Robert Caldwell, Timo Gerhardt, Markus Poppe (1995); Daniel Eschenbrenner, Martin Kehm, Christian Kröll, Vacheh Shirvanian und Thomas Wolter (1999).
Man unternahm in den 20 Jahren mit den Jugendlichen einige Ausflüge wie: 1983 zur Feuerwache 7 nach Frankfurt mit anschließender Besichtigung des Feuerwehr-Löschbootes auf dem Main und einer Flughafenrundfahrt; 1985 zum Feuerwehrmuseum nach Fulda und an die Grenze zur DDR in Begleitung des Bundesgrenzschutzes; 1986 zum Eisspeedway nach Frankfurt; 1999 zum Feuerwehrstützpunkt nach Bad-Nauheim auf die Atemschutzstrecke des Wetteraukreises mit anschließender Besichtigung der Zentralen Leitstelle; 2001 zum Freizeitpark „Movie World“ nach Bottrop sowie Besuche der Aktionstage der Jugendfeuerwehr, Fahrten in Schwimmbäder, auf Kegelbahnen, in Kinos und vieles mehr.
Seit 1983 bis vor wenigen Jahren war es schon zur Tradition geworden, dass sich die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr treffen, um fürs Maifeuer Holz zu sammeln, zu sägen und am Feuerplatz aufzustellen. Diese Aktion wurde in früheren Jahren von der hiesigen Dorfjugend durchgeführt. Von 1986 bis 2000 sammelte die Jugendfeuerwehr Bindsachsen jährlich nach den Weihnachtsfeiertagen die Weihnachtsbäume der Bevölkerung kostenlos ein, die von der Gemeinde danach entsorgt/verbrannt wurden. Seit den 80er Jahren bis heute richtet die Jugendfeuerwehr das schon Traditionelle Würstchenwürfeln für Jung und Alt aus, dass an einem Nachmittag zwischen Weihnachts- und Silvesterfeiertagen stattfindet. Die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr Bindsachsen bestehen nicht nur aus dem Einsammeln der Weihnachtsbäume, Einsammeln des Brennholzes fürs Maifeuer, Ausrichten des Würstchenwürfelns, Ausflüge oder Bestreiten von Wettbewerben aller Art, sondern sie müssen genauso fleissig in Theorie und Praxis üben, wie die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr auch!
Besonders Ende der 90er Jahre, mangelte es an Mitgliedern, so dass man bei einigen Wettbewerben nicht starten bzw. teilnehmen konnte oder mit anderen Jugendfeuerwehren der Gemeinde Kefenrod zusammenarbeiten musste. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass es weiterhin Jugendliche gibt, die den Weg zur Jugendfeuerwehr finden. Die Jugendfeuerwehr von heute sind die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden von morgen!
Besonders Ende der 90er Jahre, mangelte es an Mitgliedern, so dass man bei einigen Wettbewerben nicht starten bzw. teilnehmen konnte oder mit anderen Jugendfeuerwehren der Gemeinde Kefenrod zusammenarbeiten musste. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass es weiterhin Jugendliche gibt, die den Weg zur Jugendfeuerwehr finden. Die Jugendfeuerwehr von heute sind die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden von morgen!
Jahr | Jugendwart/-wartin | stellv. Jugendwart/-wartin |
1982-1983 | Herbert Appel | |
1982-1984 | Ganz, Norbert | Herchenröder, Dieter |
1982-1991 | Ganz, Norbert | Emmrich, Hans-Otto |
1991-1993 | Ganz, Michael | Emmrich, Hans-Otto und Appel, Dieter |
1993-1999 | Ganz, Michael | Appel, Dieter |
1999-2001 | Winter-Piotrowski, Tanja | Ganz, Michael |
2001-2004 | Winter-Piotrowski, Tanja | Michl-Kempf, Lisa |
2004-2007 | Michl-Kempf, Lisa | Appel, Dieter |
2007-2010 | Staudter, Nina | Michl-Kempf, Lisa |
2010-2011 | Kempf, Christian | Eschenbrenner, Dennis und Staudter, Nina |
seit 2011 | Kempf, Christian | Eschenbrenner, Dennis |